Seiten

Donnerstag, 19. Mai 2011

60 Kilometer abschwitzen

Der erste Blick nach Verlassen des Reinhard'schen Hofes fällt auf diesen Hinweis. Da wird dann endlich klar, warum das Schicksal am Vorabend in den anderen Hotels alle Betten belegt hatte.

You've come a long way, Baby

Eigentlich sollte man eine solche Tour ja entspannt ausklingen lassen, aber je näher man Frankfurt kommt, desto schwieriger wird das. Auf dem Weg nach Aschaffenburg regt man sich darüber auf, dass die städtischen Wasserwerke im Gebiet entlang des Weges etwas installiert haben müssen, das den Funk zwischen Pulsmesser, Tacho und Uhr stört. So fährt man plötzlich 73 km/h mit einem Puls von 60. Oder 6,2 km/h mit einem Puls von 218.

Neben Gleisanlagen der Bahn oder Überland-Stromleitungen kommt das ebenfalls gerne vor, aber was suchen solche Störfaktoren im Wasserschutzgebiet?

Gelebte Monarchie: vom Volksfestplatz zum Schloss Johannisburg

Durch Kleinostheim fahren wir weiter in Richtung Dettingen. Das Wetter sonnig und warm, aber irgendwie scheinen die Löcher, Wurzelverwerfungen und Bodenwellen deutlich störender als auf dem Weg in die andere Richtung. Die Zahl der gepäckfreien Radtouristen-Gruppen nimmt zu, leider ist das Radfahren für viele VertreterInnen dieser Spezies offensichtlich ein regelfreies Vergnügen. Da fährt man zu dritt nebeneinander, reagiert nicht auf Klingelzeichen und geht augenscheinlich davon aus, das Entgegenkommende sich kurz vor der Kollision in Luft auflösen.

Mos Stimmung wird dann noch dadurch verbessert, dass sie mit herunter gefallener Kette die Killiansbrücke bei Dettingen hinauf schiebt und sich von einer der hinab rollenden Tussen erläutern lassen muss, dass sie die Steigung ohne Gepäck besser schaffen würde. Das Eis in Seligenstadt kühlt die Gemüter, noch 35 Kilometer, wir nähern uns der Mittagszeit, und zu den Gruppen, Rentnerpaaren und grimmig dreinblickenden Kampfradlern gesellen sich nun heimreisende SchülerInnen, die ersten Sonnenanbeter sowie Büromenschen, die ihre Mittagszeit zum Futtern, Dösen oder Dekolltée-Bräunen auf den Uferbänken nutzen.

Viel Sonne, wenig Regen – Frankfurt im Mai 2011

Irgendwie kommen wir durch all das Gewusel zügig durch und um zehn vor zwei zu Hause an. Was wir noch haben (Tomaten, Gurke, Käse), verbinden wir mit dem, was wir finden (Butter, Brötchen, Schinken, Marmelade), zu einem akzeptablen Mittagessen. Anschließend wird ausgeräumt, aufgeräumt und weggeräumt, gegen fünf sind wir frisch geduscht und um kurz nach sechs mit dem Geburtstagskind des Tages zum Ebbelwoi verabredet.

Spätestens jetzt freuen wir uns, wieder in Frankfurt zu sein.

Die Preziose des Tages

Rund zwei Monate und 1.200 Kilometer nach dem Kauf sehen die Räder deutlich besser aus als bei der Übernahme. Insgesamt 25 Veränderungen / Verbesserungen liegen zwischen diesem und jenem Bild. Wer sie findet, darf sie behalten. Der Sonnenschein zählt nicht mit.

Kleiner Tipp: Es kommt darauf an, was man nicht sieht

2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Beiden,

    ... in 14 Stunden ist es soweit...

    Euch eine gute Fahrt westwärts und stets genug Rückenwind!!

    Viele Grüße Monika

    AntwortenLöschen
  2. Danke für die guten Wünsche, Monika. Hoffentlich liest der Rückenwind mit.

    AntwortenLöschen