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Sonntag, 9. Juni 2013

8. Juni 2013 – Künzelsau–Züttlingen, 74,86 km

Take me home, country roads

Nach dem Frühstück im gehobenen Ambiente des ehemaligen Künzelsauer Finanzamtes – man möchte in diesem Zusammenhang vielleicht wissen, dass Reinhold Würth im Jahre 2008 der Einstellung eines Verfahrens wegen Steuerhinterziehung gegen eine Geldstrafe in Höhe von 700 Tagessätzen zustimmte – packen wir zum letzten Mal alles zusammen und fahren weiter.

Vorher der obligatorische Besuch beim Metzger (nicht so gut wie die beiden vorher, sollte auch der Würth übernehmen), dann am Kocher entlang zum nahen EDEKA, wo die flüssigen Vorräte nachgekauft werden.

Sieht hübsch aus, hat mit diesem Eintrag aber nichts zu tun.


Ab Ingelfingen versucht ein E-Radler an uns dran zu bleiben. Daraus wird aber nichts, denn wir sind ausgeruht und gut zu Rad. Ab Sindringen versuchen wir, mit einer Frau mitzuhalten. Das geht nur mit Müh' und Not, denn sie ist jung und sehr gut zu Rad. Beide Versuche ergeben insgesamt eine hohe Geschwindigkeit – wir sind zuversichtlich, dass wir unseren Ausgangspunkt Züttlingen bis 16 Uhr erreichen werden.

Wegen dieses Fotos haben wir übrigens den Anschluss an die junge Frau verloren.

Rund um Forchtenberg sehen wir Weinberge in bester Lage, was daraus gemacht wird, haben wir auf dieser Tour nirgendwo probieren können. Der Blick auf eine der Winzer-websites mildert die aufgekommene Unzufriedenheit spürbar.

Bei Ohrnberg kommen wir auf die alte Trasse der Bahnlinie am Kocher. Das Tal wird breiter, die Strecke ist schön asphaltiert, die Heuwender sind auf den letzten Metern, und wir fahren weiter ein gutes Tempo.

Schöner alter Bahnhof.
Schöne neue Trasse.

Bei Gochsen überholen wir bei rund 30 Grad in der Sonne ein zierliches Persönchen, das mit vollgepacktem, aber sichtbar einfach ausgestattetem Gefährt die steile Anhöhe hinauf schwankt. Wir machen oben Pause, die Dame grüßt freundlich und rollt weiter. Kurz darauf überholen wir erneut und warten am nächsten „Gipfel“ zum Plausch auf sie.

Sie erzählt, dass Sie aus der Nähe von Aalen kommt und die gleiche Runde dreht wie wir. Allerdings als „Selbschvrsorgr“, das heißt: mit Zelt, Isomatte und Gaskocher. Wir warnen sie vor den Anstiegen bei Leofels und hinauf zur Kapfenburg, dann fahren wir getrennt weiter. Sie will zunächst nach Bad Wimpfen, weil dort „gibsch an Schbeggtagl“.

Nach einer weiteren extrem steilen Stelle und mit 52 Kilometern auf dem Tacho erreichen wir um kurz vor eins Bad Friedrichshall. Jetzt wird's langsam Zeit für Mittagessen, wir finden erst acht Kilometer weiter einen halbwegs geeigneten Platz. Halbwegs deshalb, weil er oberhalb einer steilen Böschung etwas Schatten bietet. Auf der unten stehenden Bank selbst würden nicht nur die Spionle, sondern auch wir dahinschmelzen.

Vor Neudenau zeigt sich der Weinbau von seiner wildesten Seite.

Die letzten Kilometer spulen wir noch ordnungsgemäß ab, dann reicht es für heute. Um Viertel vor drei kommen wir zurück zum Auto, das einsam in der Sonne des leeren Parkplatzes wartet. Wir packen ab, zerlegen die Räder (so weit notwendig) und machen uns auf den Heimweg.

Hier schließt sich der Kreis.

Unterwegs kaufen wir noch das Nötigste für den Sonntag ein, um halb fünf sind wir wieder zu Hause. Das Fazit zur Tour folgt morgen.

Auf diesem Bild sind drei Flüsse versteckt.

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