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Donnerstag, 30. Juni 2016

Ich & Doubs, km 500

C'est le pied (bzw. marteau, wie wir zu sagen pflegen)!


Wenn das Essen heute Abend so ist, wie es bei meinem ersten Aufenthalt hier war, bin ich nicht zum letzten Mal hier. Das WiFi ist das mit weitem Abstand beste bisher. Könnte aber auch an Fessenheim liegen.

Ich & Doubs, km 480

Nach 15 tollen Kilometern durch den "Fôret de la Hardt" habe ich jetzt noch 20 km bis Biesheim, wo man mich ab ca. 16 Uhr erwartet. Vorher muss ich noch einkaufen, denn ich sitze speis- und tranklos in Blodelsheim. Kein Schreibfehler.



Nicht weit ist Fessenheim. Dort gibt's z.B. die Centrale nucléaire, die neulich offiziell keine Probleme hatte. Außerdem gibt es einen etwas größeren Super U mit etwas größeren Boehli-Bretzeln und etwas größeren Rocher de Suchard. Wird aber sicher nichts miteinander zu tun haben, die Vittel-Flaschen passen weiter exakt in die Halter.

Ich & Doubs, km 448

Noch etwa fünf Kilometer bis Mulhouse und der Weg gen Osten ist beendet. Da lohnt ein Rückblick.



Die letzten Kilometer waren sensationell. Erst kam der Anstieg bei Valdieu-Loitran, den ich zwar schon kannte, der dadurch aber auch nicht flacher wurde. Dann ging's ab Retzwiller steil (naja) am Kanal entlang abwärts. Jede Schleuse ein weiterer Schubgeber, 35 km/h und mehr ohne nennenswerte Anstrengung.

Ich hatte ja noch eine leise Ahnung davon, dass es in der Gegenrichtung beide Male etwas beschwerlich gewesen war, aber dass es jetzt so schön werden würde ...

Ich & Doubs, km 403

Tschüss, Doubs. Nach zwei Drittel der Fahrt verlässt mich der Fluss. Muss ich mir einen neuen suchen.



Vorhin habe ich diese Familie mit zwei Kindern überholt (Papa 40, Mama 35, Tochter zehn, Sohn sieben). Sie machen wirklich große Ferien: täglich ca. 40 km, abends Camping, und das bis Budapest. Scheinen schon einige Tage unterwegs zu sein, alle schauen glücklich.

Das wird sich ändern. Ich weiß es, denn ich habe die Deviation und den Anstieg zwischen Bourogne und Froidefontaine schon hinter mir.

Mittwoch, 29. Juni 2016

Ich & Doubs, km 395

Ibis Style, letztes Zimmer in der Stadt. Peugeot macht die Hotels voll und die Preise kaputt.

Zum Abendessen bin ich wieder bei "Marco Polo" gelandet – die Perle des Orients gibt es nicht mehr, zu "Chet Witt" (Thai) wollte ich nicht und "La pause gourmand" hatte gerade den vierten Tag Urlaub. Genau wie ich.

Am Nachbartisch ein Ehepaar aus Belgien, mit dem ich in einen einstündigen Intensivkurs Französisch absolvieren darf. Sie wohnen eine Woche auf einer AirBnB-Penichette am Kanal und fahren mit Rad oder Motorrad (BMW, naturellement!) durch die Gegend. Er ist dreifach am Herzen operiert und zeigt mir überraschend offen seine überraschend langen Narben am linken Unterschenkel (Hosenbein hoch) und am Brustbein (Hemd hoch).

Wir schwärmen vom Essen und erfreuen uns an den martinets, die zu Hunderten den Himmel bevölkern. Am Ende bin ich mental genau dort und ziemlich froh, dass ich die Konzentration um ein paar Level runterfahren kann. Ich finde allein ins Hotel.


Ich & Doubs, km 368

Hier trifft sich Gott und die (Radler-)Welt: L'Isle-sur-le-Doubs.  Da ich vor den anderen da war, komme ich auch vor ihnen wieder weg.


Ich & Doubs, km 316

Deswegen bin ich hier. Und der Puls hat sein Theater auch aufgegeben: 125.


Ich & Doubs, km 347

Ein super Tag: Das Rad fährt von alleine, der Puls bleibt unter 130, die Temperatur ist angenehm und auch die Sonne gibt ihr Bestes.

Zum Mittag am Ende der Brunhildegard-Steigung hinter Hyèvre-Paroisse eine Schwedin (klein, pummelig, unsportlich) getroffen, die von Stockholm nach Tanger unterwegs ist. Sie fährt mit schmalen Taschen und macht schön langsam: nur 130 km am Tag, sechs Tage Piste, ein Tage Pause. In sieben Wochen will sie den Weg hinter sich haben.

Denn: ist doch blöd, dass man jeden Tag das gleiche Zeug anziehen muss.


Ich & Doubs, km 298

Lange gefrühstückt, nebenan bei Casino eingekauft, etwas getrödelt, dafür den Weg sofort gefunden.

Rechts die Zitadelle, geradeaus Montbéliard.


Dienstag, 28. Juni 2016

Ich & Doubs, km 296

Ziemliche Kurbelei innerorts, nun endlich am Office du Tourisme, das leider überlaufen ist und deshalb keine Zeit für mich hat.



Ich versuche es mit einem drinnen ausgelegten Hotelführer auf eigene Faust – keine Chance. Die Stadt ist voller Besucher, die Hotels sind gut gefüllt, mit bleibt nur das bekannte "Hotel du Nord", das seine Preise natürlich der Nachfrage angepasst hat.

Für den Abend empfiehlt mir der Rezeptionist, was mir auch die junge Frau im OdT empfohlen hatte: die Rue Bersot mit ihrem umfassenden Restaurant-Angebot von Thai, Sushi-Kreisel, Pizzeria, Burger-Haus und Kebap-Palast. Als ich insistiere, nennt er "Le Poker d'As" als Alternative mit traditioneller französischer Küche.

Der Name klingt wenig versprechend, ich schau's mir trotzdem an. Der Laden ist voll, die Menschen sehen zufrieden aus, die Karte liest sich gut. Ich bekomme den Katzentisch und exzellentes Essen: Tartare de truite, Mignon de porc, dazu einen Arbois Chardonnay und hinterher Variationen von schwarzer Schokolade.

Alles in super Qualität und zu einem super Preis. Ich gehe glücklich durch die Rue Bersot zurück zum Hotel und freue mich mit den Menschen, die draußen vor den Restaurants sitzen.

Ich & Doubs, km 280

Die halbe Stunde Pause war pas mal, jetzt - nach heftigem Anstieg und rasanter Abfahrt - wieder an bekannter Stelle.


Ich & Doubs, km 275

Überall reger Penichette-Verkehr, die Schleusen klingeln, quietschen und rattern ständig. Trotzdem stehen die Boote beiderseits Schlange (auch, wenn es hier gerade nicht so aussieht).

Ich & Doubs, km 264

L'ecluse de mes rêves (noch 27 km bis Besançon):


Ich & Doubs, km 257

Der Schimmel ist nicht mehr da!


Ich & Doubs, km 234

Erst ein bisschen hin und her wg. einer Chemie-Fabrik (Solvay), dann ein Café in Damparis mit der Fußball-Revue von gestern Abend. Leider drückt all das nicht den Puls. Er gibt erst kurz vor Dôle klein bei und pendelt jetzt um 125. 

Gerade kam mir ein 130-Kilo-Mann mit blauem Sport-Leibchen entgegen. Darauf stand FASHION, es war ziemlich verwashion.


Ich & Doubs, km 215

Neun km hinter Saint-Jean-de-Losne, ich rolle bei ca. 22 km/h, mein Herz rast bei ca. 190. So kommen wir nicht weiter. Machen wir doch erst mal Frühstück und blicken zurück.


Montag, 27. Juni 2016

Ich & Doubs, km 206

Die Hotels werden immer besser, aber immer noch besser als auf der anderen Seite der Brücke von Saint-Jean-de-Losne.

Auf der Terrasse vor dem Hotel komme ich mit einem älteren Ehepaar aus Australien ins Gespräch. Die Herrschaften waren zwei Monate mit ihrem Boot auf den Kanälen und Flüssen der Umgebung unterwegs, heute haben sie es im Hafen abgestellt, wo es bleibt, bis die Kapitäne es für die nächste Reise brauchen. Morgen fliegen sie erstmal wieder zurück.


Der Blick aus dem Fenster ist auch nicht schlecht. Um fünf macht das Arbeitsamt auf.



Ich esse im "Hotel Sauconna", der Patron serviert, die Küche liefert ordentliche Qualität. Die Weine kommen von der "Cave des vignerons de Buxy".

Ich & Doubs, km 167

Je suis là!



Und weil's so schön ist, fahre ich gleich mal falsch über die Brücke und drehe eine zusätzliche Runde durch Verdun-sur-le-Doubs. Kurz darauf erreiche ich die alte Schleuse von Seurre, die zweierlei mit mir gemein hat: immer noch in Betrieb, hat aber schon bessere Tage gesehen.

Ich & Doubs, km 163

Mittagessen bei Allerey-sur-Saône, wird ja auch langsam Zeit.




Ich & Doubs, km 160

Kein Wunder, wenn solche Schilder mitten auf dem Weg stehen:



Worauf das Schild außerdem hinweist: Die Saône ist im Zuge der wohl heftigen Regenfälle in den letzten Tagen und Wochen ordentlich über die Ufer geschwappt und hat reichlich Schlammspuren hinterlassen, die inzwischen wieder angetrocknet und – milde gesagt – eine Herausforderung für den passierenden Radfahrer sind.

Ich & Doubs, km 140

Fing gut an heute. In Ruhe gepackt, bezahlt, Boulangerie in centre ville geplündert und los gefahren. Super Wetter, super Piste. Nach fünf Kilometern die erste Überraschung: Rully 2 km. Da war ich also bloß ein paar km vom "Le vendagerot" entfernt und bin nicht hin gefahren.

Überraschung Nummer zwei folgt kurz darauf und beschert mir ein noch nie gehörtes Geräusch: der Schaltzug reißt. Ein entgegenkommender Rennradler, den ich anhalte, sagt mir, wo ich hin muss – GoSport, direkt am Ende der voie verte in Chalon-sur-Saône und das einzige Sportgeschäft mit Werkstatt, das heute geöffnet ist (Montag in Frankreich). Vorher heißt es jedoch: 13 km Kette rechts.



Ich muss nicht lange warten, der Mechaniker wechselt den Zug zügig und stellt dabei gleich noch die Schaltung auf erhöhte Präzision ein. Aktuell findet in Frankreich jeder seinen sauveur.

Ich & Doubs, km 119

Bon jour et bonne journée. So sieht es am nächsten Morgen aus, wenn man die Nacht in der "Auberge de la Musadière" verbracht hat. Leider hatte das "Le Chagny" gestern Ruhetag, ins Schloss wollte ich nicht und die anderen waren einfach zu teuer.

Nun strahlt jedenfalls die Sonne und es wird Zeit, das gastliche Chagny zu verlassen.



Das Essen im "Au grenier à sel" war gut, der Service auch. Ein Grüppchen von drei Einheimischen hatte mir den Tipp gegeben und mir zügigen Besuch angeraten, denn "tout le monde y va", was zunächst übertrieben schien, sich aber im Lauf des Abends bewahrheitete.

Sonntag, 26. Juni 2016

Ich & Doubs, km 81

Mittag an der Schleuse "3 Océan", kurz vor Montchanin. Und gerade jetzt wäre Rückenwind. Insgesamt läuft es ganz gut, da der Franzose entweder fischt oder isst, oder sich innerlich auf das EM-Spiel um 15 Uhr einstellt. Und all das hält ihn von der Straße fern.









Bereits in Saint-Léger-sur-Dheune versuche ich ein Zimmer zu finden, leider gibt es keine Hotels. Am Ende lande ich in der "Auberge de la Musadière" in Chagny. Booking.com ist der Meinung, das Hotel sei "sehr gefragt, nur noch 2 (Zimmer) auf unserer Seite verfügbar"! Ich buche eins davon und stelle vor Ort fest, dass außer mir nur noch der Rezeptionist die Nacht im Hause verbringt.

Im weiteren Verlauf des Aufenthaltes verstehe ich nicht, warum er das macht.



Ich & Doubs, km 35

Kurze Pause kurz nach Paray-le-Monial, wo auch in diesem Jahr wieder die Emmanuel-Jünger missionieren. Ich kam schnell genug vorbei.



Kein Wunder, wenn man so gestartet ist: